50 Mio. Euro Nachschlag für CatalYm

Die Biotechnologiefirma CatalYm schließt eine Serie-C-Finanzierung in Höhe von 50 Mio. Euro ab. Damit soll die klinische Phase II-Entwicklung von Visugromab bei Patienten mit soliden Tumoren ausgebaut und beschleunigt werden.

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CatalYm hat es wieder getan. Nach der hohen Serie B-Finanzierung mit rund 60 Mio. Euro im Jahr 2020 gab das Unternehmen mit Wurzeln in Würzburg und aktuellem Sitz im Martinsrieder Gründerzentrum IZB den Abschluss einer Serie-C-Finanzierungsrunde in Höhe von 50 Mio. Euro bekannt. Die überzeichnete Finanzierungsrunde wird von den neuen Investoren Brandon Capital und Jeito Capital angeführt. Die bestehenden Investoren Forbion, Novartis Venture Fund, Vesalius Biocapital III, Bayern Kapital, BioGeneration Ventures und Coparion haben sich ebenfalls beteiligt.

Das Interesse der Investoren konzentriert sich dabei auf den Catalym-Antikörper gegen GDF-15, ein Molekül, das verschiedene Tumore an die Umgebung abgeben und damit wohl das Immunsystem in einen Schlafzustand versetzen. Die wissenschaftlichen Arbeiten zur Wirkungsweise bei Tumorerkrankungen stammen von Jörg Wischhusen und Hermann Einsele von der Uniklinik in Würzburg, die GDF-15 als Biomarker für die Tumorentstehung, Metastasierung und Immunmodulation beschrieben haben. Die Sekretion von GDF-15 durch den Tumor verhindert nachweislich die Migration von T-Zellen in den Tumor und unterdrückt die Funktion der T-Zellen sowie die adaptive Immunantwort in der Mikroumgebung des Tumors. GDF-15 und sein Rezeptor spielen dabei eine noch längst nicht volllständig verstandene Rolle bei weiteren so unterschiedlichen Vorgängen wie der Fettleibigkeit oder der Kachexie.

"Der Erfolg unserer Serie-C-Finanzierung, die auf überzeugenden klinischen Daten beruht, ist eine weitere Bestätigung dafür, dass sich Visugromab als ein neues immuntherapeutisches Krebsmedikament entwickelt, das das Potential hat, die immunonkologische Landschaft zu verändern", so Dr. Phil L’Huillier, CEO bei CatalYm. "Wir schätzen das Engagement unserer neuen und bestehenden Investoren sehr, das die weitere klinische Entwicklung ermöglicht und unser führendes Programm in Richtung zulassungsrelevanter Studien bringt."

Der Erlös aus der Finanzierungsrunde wird die Ausweitung des Phase II-Entwicklungsprogramms von CatalYm für Visugromab finanzieren. Diese Erweiterung basiert auf überzeugenden Ergebnissen zur Wirksamkeit und Dauerhaftigkeit bei Patienten mit fortgeschrittenen Tumorerkrankungen und auf anhaltend positiven klinischen Reaktionen in der laufenden GDFATHER-II-Studie (GDF-15 Antibody-mediaTed Human Effector cell Relocation Phase II). Die Studie untersucht Visugromab in Kombination mit einem Anti-PD1-Antikörper bei Patienten mit fortgeschrittenen soliden Tumoren, die rezidiviert/refraktär gegenüber einer vorherigen Anti-PD1/PD-L1-Behandlung sind, und rekrutiert Patienten an klinischen Zentren in Europa und den Vereinigten Staaten. Erste Daten aus dem klinischen Studienprogramm der Phase II werden für Anfang 2023 erwartet.

Neue Leadinvestoren sind nun die Wagniskapitalfirmen Brandon Capital und die französische Jeito Capital. In Verbindung mit dem Abschluss der Serie-C-Finanzierung werden Dr. Jonathan Tobin, Partner bei Brandon Capital, und Dr. Andreas Wallnoefer, Partner bei Jeito Capital, dem Verwaltungsrat von CatalYm beitreten.

Für Jeito Capital ist es das erste Investment in ein deutsches Biotech-Unternehmen. Dr. Rafaèle Tordjman, MD, PhD, Gründerin und CEO von Jeito Capital, kommentierte: "Wir freuen uns sehr, diese neue Finanzierungsrunde für CatalYm anzuführen, um die klinische Entwicklung des Unternehmens weiter zu beschleunigen und seine weltweit führende Forschung zu unterstützen. Jeito Capital ist bestrebt, die Entwicklung der vielversprechendsten europäischen Biopharma-Unternehmen zu unterstützen und zu beschleunigen." Dr. Andreas Wallnoefer ergänzte dies: "Visugromab hat in den ersten Studien vielversprechende Ergebnisse bei der Verstärkung der Immunantwort zur Krebsbekämpfung gezeigt, was zu mehreren beeindruckenden Reaktionen bei Patienten mit fortgeschrittenen Tumoren und Behandlungen in der letzten Reihe führte. Das Medikament hat großes Potential, das Leben von Patienten zu verbessern und Teil von Krebsimmuntherapien zu werden, da es ein wichtiges Wirksamkeitsprofil und eine gute Verträglichkeit aufweist."

Bei CatalYm gab es in der kurzen Firmengeschichte bereits zahlreiche Personalwechsel an der Führungspitze, die dem Vernehmen nach auch mit dem selbstbewussten wissenschaftlichen Gründer zu tun haben. Dass die Abkürzung der klinischen Studie auch wie godfather gelesen werden kann, hat vielleicht auch mit dem speziellen Humor des Würzburger Forschers Wischhusen zu tun.

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